Was soll mit der LWL-Anbindung und der Professionalisierung der Schul-IT erreicht werden? Was ist das übergeordnete Ziel?
„Digitale Medienkompetenz ist eine Schlüsselqualifikation im 21. Jahrhundert und essenziell für die Lebensrealität und Bildungslaufbahn junger Menschen. Schulen haben heutzutage die wichtige Aufgabe, entsprechende Kompetenzen an ihre Schülerinnen und Schüler zu vermitteln – für einen sicheren und reflektierten Umgang mit digitalen Medien. Grundvorrausetzung für diese Aufgabe ist schnelles Internet mit einer hohen Bandbreite, moderne Hard- und Software und bestens geschulte Personen, die entsprechendes Know-how vermitteln können“, erklären Dirk Herzog und Peter Otten.
„Mit einer LWL-Anbindung und Professionalisierung der Schul-IT sind Schulen modern aufgestellt und können die Vermittlung digitaler Medienkompetenz, aber auch die Verbesserung digitaler (inner-)schulischer Angebote sowie Verwaltungsleistungen langfristig gewährleisten. Insbesondere in weiterführenden Schulen, in denen das Thema Internet im privaten Bereich bei Schülerinnen und Schülern immer stärker in den Fokus rückt, ist dies besonders wichtig. Zudem ermöglichen schnelle Leitungen die Zentralisierung der Schul-Server im ivl-Rechenzentrum. Mittelfristig sollen alle weiterführenden Schulen bei der ivl zentral betrieben werden.“
Wie war die Ausgangsbasis in Leverkusen hinsichtlich der LWL-Anbindung und Schulausstattung zu Projektbeginn?
„Vor sechs Jahren zu Projektstart lagen zahlreiche weiterführende Schulen und Berufskollegs in Leverkusen in Bereichen, in denen die Breitbandversorgung mittels Lichtwellenleiter sogenannte „weiße Flecken“ aufwies“, berichtet Peter Otten. „Dementsprechend war das Internet dort extrem langsam. Gleichzeitig wurde die Schul-IT nur intern von den Schulen selbst betrieben: Hier standen wir vor der Herausforderung, dass vorhandene Server teilweise alt und defekt waren. Zudem befanden sich viele Lehrer, die sich bis dato um die IT kümmerten, kurz vor dem Ruhestand. Vorhandenes Know-how ging demnach verloren. Es war deswegen wichtig, die Schulen schnell in das leistungsstarke ivl-Netz zu bringen und mit einer hohen Bandbreite zu versorgen. Gleichzeitig galt es, die Schul-IT zu modernisieren, zu professionalisieren und zentral über das ivl-Rechenzentrum zu betreiben, damit die Schulen bestmöglich aufgestellt sind."
Wie arbeiten die ivl und EVL für die LWL-Anbindung zusammen?
„Gemeinsam mit der EVL bringt die ivl die Glasfaser zu einem vordefinierten Punkt. Vor der Lichtwellenleiter-Anbindung prüft die EVL, ob bereits Leerrohre bis zu den jeweiligen Schulen vorhanden sind. Anschließend sind in der Regel Bautätigkeiten notwendig, bei denen Glasfaserkabel neu verlegt und in Kooperation mit unserem Partner NetCologne angeschlossen werden“, skizziert Peter Otten den Prozess. „Die erforderlichen Kosten werden für jede Schule aufwendig individuell kalkuliert und der ivl angeboten. Die ivl reichte diese Angebote als Monatspreise an die Stadt Leverkusen weiter.“
„Ab 2022 wird dieser Prozess erleichtert. Im Rahmen eines Förderprojekts („Weiße Flecken“) läuft die komplette Anbindung als Gesamtprojekt. Aufwendige Einzelkalkulationen sind dadurch nicht mehr notwendig. Die anfallenden Kosten werden zu 50 % vom Land NRW und zu 50 % vom Bund gefördert.“
„Nach Verlegung der Leitungen und Anbindung der Schulen an das ivl-Netz kann es dann richtig losgehen“, erläutert Dirk Herzog. „Wir versorgen die Schulen mit schnellem Internet und können die Server zentral in unserem Rechenzentrum betreiben.“
Welche Vorteile ergeben sich durch die LWL-Anbindung und Modernisierung für die Schulen?
„Mittels Anbindung der Schulen an das Glasfasernetz, verfügen diese im Gegensatz zu DSL über eine höhere Bandbreite, eine stabile Leitung und die Befähigung für neue Angebote“, erklären die beiden Dienstleister. „Glasfaser macht die Nutzung zentraler Rechenzentrumskapazitäten bei der ivl möglich. Zudem erlaubt die dadurch vorhandene gute Bandbreite den Ausbau, Betrieb und die Nutzung leistungsstarker WLAN-Access-Points in den Schulen. Davon haben wir aktuell rund 600 Stück in Betrieb, der Ausbau geht kontinuierlich weiter. Dank Standardisierung und Professionalisierung der Schul-IT sind die Schulen durch die Lichtwellenleiter-Anbindung modern und zukunftssicher aufgestellt.“
Wie ist der aktuelle Stand des Breitband-Ausbaus und der weitere Ausblick?
„In den letzten sechs Jahren konnten wir den sukzessiven Ausbau aller weiterführenden städtischen Schulen und Berufskollegs weitestgehend abschließen“, schildern die Experten. „In einer weiteren Ausbaustufe sollen bis Ende 2022 weitere 30 Schulen – darunter auch Grundschulen – mit Glasfaser versorgt werden. Zudem ist langfristig ebenfalls der Bedarf vorhanden, Kitas an das ivl-Netz anzuschließen. Konkrete Planungen hierzu existieren allerdings noch nicht.“
Was schätzen Sie an der Zusammenarbeit von ivl und EVL?
„Bei großen und komplexen Projekten sind verlässliche Partner unabdingbar für Ergebnisse, die sich durch Effizienz und Qualität auszeichnen. Die Zusammenarbeit mit der EVL und insbesondere Herr Otten und seinem Team ist stets sehr gut und überzeugt durch Professionalität sowie Qualität“, führt Dirk Herzog aus. „Auch wir schätzen die Zusammenarbeit mit der ivl,“ so Peter Otten. „Die Kommunikation mit der ivl findet auf sehr kurzem Wege statt, was sehr wertvoll ist."